Flüchtlinge in Baumärkten: Volksinitiative fordert Öffnung des Wohnungsmarktes für Flüchtlinge!

  • „Hamburg für gute Integration!“ hält eine weitere Unterbringung der Flüchtlinge in Baumärkten für unzumutbar
  • Großunterkünfte verzögern den Auszug der Flüchtlinge aus den Baumärkten
  • Angesichts der rückläufigen Flüchtlingszahlen sollten die Baumarktbewohner bald umziehen
  • Integration muss bereits beim Bau der Wohnungen bedacht werden

Hamburg, 14. April 2016

 

Die Volksinitiative „Hamburg für gute Integration!“ lehnt die weitere Unterbringung von Flüchtlingen in Baumärkten ab und fordert den Senat dazu auf, den regulären Wohnungsmarkt für Flüchtlinge zu öffnen. Die dauerhafte Unterbringung in Baumärkten erschwert die Integration erheblich.

 

Dazu Klaus Schomacker, Vertrauensperson der Volksinitiative: „Angesichts der stark rückläufigen Zahlen sind die Zustände so nicht haltbar. Der Senat muss seine Wohnungsbaupolitik endlich ändern und den Wohnungsmarkt für Flüchtlinge öffnen. Das ist eine einfache politische Entscheidung und die Flüchtlinge kämen sofort aus den Baumärkten raus. Das Warten auf die Fertigstellung der umstrittenen Großunterkünfte ist auch für die Flüchtlinge der falsche Schritt.“

 

Die Volksinitiative lehnt die geplanten Großunterkünfte ab und fordert stattdessen einen weiteren Ausbau des Wohnungsbauprogramms. Zum Beispiel könnte der in Hamburg übliche Drittelmix zu einem Viertelmix werden: Bei Wohnungsneubauten könnten zu den Eigentumswohnungen, Mietwohnungen und Sozialwohnungen auch Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge hinzukommen. Bei einer entsprechenden quantitativen Umsetzung könnte das sowohl den wohnungssuchenden Flüchtlingen als auch den wohnungssuchenden Hamburgern gerecht werden.

 

„Ein durchmischter Wohnungsbau würde dafür sorgen, dass Integration bereits beim Bau von Wohnungen mitgedacht und mitgestaltet wird. Dies halten wir für entscheidend, weil wir wissen, dass eine erfolgreiche Integration auf drei Säulen basiert: Sprache, Arbeit und funktionierende Nachbarschaften. Flüchtlinge sollen unter Hamburgern wohnen können, überall in Hamburg. Wir brauchen Nachbarn und keine Großunterkünfte, in denen die Flüchtlinge unter sich bleiben!“, so Schomacker.

 

Zum Hintergrund

 

Im Rahmen der Volksinitiative „Hamburg für gute Integration!“ wurden in der Zeit vom 26. Februar bis zum 2. März 2016 in nur knapp 5 Tagen über 26.000 Unterschriften gesammelt.

 

Sowohl Vizekanzler Sigmar Gabriel als auch Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks haben sich zuletzt öffentlich für kleine Einheiten bei der Flüchtlingsunterbringung bzw. für einen gemischten Wohnungsbau anstelle von Flüchtlingswohnungsbau ausgesprochen.

Download
PM 2016_04_14
2016_04_14_HFGI_Pressemeldung_Baumärkte
Adobe Acrobat Dokument 302.3 KB